Migräne und Multiple Sklerose
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Die Ursachen sowohl von Migräne als auch Multipler Sklerose sind vielfältig und großteils noch unklar.
Bereits 2007 habe ich das Konzept eines Zusammenhangs zwischen venöser Stauung der Mittellienenorgane und Migräne (Scholbach T. From the nutcracker-phenomenon of the left renal vein to the midline congestion syndrome as a cause of migraine, headache, back and abdominal pain and functional disorders of pelvic organs. Med Hypotheses. 2007; 68(6):1318-27) inauguriert.
Scholbach From nutcracker phenomenon to midline congestion syndrome and treatment with aspirin
Ursache von Migräne und Kopfschmerzen ist in diesem Fall der erhöhte intraspinale Druck bei venöser Stauung von Venen, die vor der Wirbelsäule von liks nach rechts ziehen. Bei venösen Kompressionssyndromen des Abdomens verhindert die Lordose einen normalen Blutfluss über die Wirbelsäule hinweg
Im Bauchraum betrifft dies 3 große Venen:
– die linke Nierenvene
– die linke Beckenvene
– die Milzvene
Wenn das Blut nicht ungehindert durch diese Venen fließen kann, baut sich in den linksseitigen Anteilen dieser Venen Druck auf. Sie weiten sich und können sich in Krampfadern umwandeln. Kleinere Venen, die das Blut aus anderen Organen zu diesen grossen Venen transportieren, stehen im gleichen Maße unter Druck wie die grösseren, komprimierten Venen (Prinzip der kommunizierenden Röhren).
Da der Blutfluss immer einen Weg von den Hochdruck- zu den Niederdruckregionen nimmt, kann der Blutfluss innerhalb solcher zuführenden Venen seine Richtung ändern. Es entstehen so genannte Kollateralkreisläufe (Umgehungskreisläufe). Diese Kollateralkreisläufe versuchen, das Blut zurück zum Herzen zu transportieren und nutzen dazu jene Organe, die ihr Blut normalerweise in die oben genannten Venen (linke Niere, linke Beckenregion und linker Oberschenkel, Milz) einleiten.
Ein möglicher Umgehungskreislauf ist der durch den Spinalkanal (Wirbelkanal).
Der Zufluss von zusätzlichem Blutvolumen in den Wirbelkanal erzeugt eine Vielzahl von Symptomen. Dazu gehören Rückenschmerzen, Ischias, Lenden- und Kreuzschmerzen, Nackenschmerzen, Kribbeln und Taubheit in Fingern und Zehen, eine Schwäche der Arme und Beine (die sogar bis zur vollständigen Lähmung und Rollstuhlabhängigkeit fortschreiten kann) sowie vorwiegend Kopfschmerzen und Migräne.
Erst vor kurzem hat eine wissenschaftliche Studie zum Beckenstauungssyndrom (Pelvinen Kongestionssyndrom), das eine Folge der Abflussbehinderung der linken Beckenvene und der linken Nierenvene ist, die außergewöhnlich hohe Prävalenz der Migräne bei Patienten mit einer Beckenstauung ergeben. Zum Beweis für den kausalen Zusammenhang von venöser Stauung und Migräne verschwand die Migräne nach erfolgreicher Behandlung der Beckenstauung:
Migraine: A Common and Unknown Symptom of Pelvic Congestion Syndrome
Rodolfo Rosenberg and Manuel Menes
Journal of Vascular Surgery: Venous and Lymphatic Disorders; Volume 8, Issue 2, March 2020, Page 317
Migräne ein häufiges und unbekanntes Symptom des Beckenstauungssyndroms
Wenn Sie also an einer schweren Migräne leiden, kann eine gründliche Diagnostik von vaskulären Kompressionssyndromen für Sie von Vorteil sein. Die Diagnose eines solchen Kompressionssyndroms kann den Weg für eine ursächliche Behandlung Ihrer Migräne und Spannungskopfschmerzen eröffnen.
Wenn Sie Ihre Befunde besprechen möchten, senden Sie mir eine E-Mail
Multiple Sklerose und chronische cerebrospinale venöse Insuffizienz (CCSVI)
Nach dem Konzept der chronischen cerebrospinalen venösen Insuffizienz (CCSVI) trägt die venöse Abflussstauung des Hirns und des Rückenmarks zur Entstehung von entzündlichen Herden der Multiplen Sklerose bei. Bislang werden dazu lediglich Einengungen (Stenosen oder Obliterationen) und Rückwendungen der Blutströmung (Refluxe) in den Venen des Halses als Auslöser angesehen. Untersuchungen verschiedener Zentren konnten die diagnostischen Kriterien der CCSVI oft nicht bestätigen! Dies kann daran liegen, dass das Konzept der CCSVI bislang nur die Halsvenen betrachtet.
Hirn und Rückenmark sind beide von Hirnwasser umgeben, Die Flüssigkeitsräume beider Kompartimente kommunizieren frei miteinander am Hinterhauptsloch (Foramen magnum). Allerdings kann der venöse Druck im Hirn und Rückenmarkskanal entscheidend durch den Einstrom von Blut aus den Beckenvenen und der linken Nierenvene gesteigert werden.
Aus eigener Erfahrung mit Patienten mit Multipler Sklerose (MS) weiß ich, daß dieser Mechanismus bei ihnen farbduplexsonografisch und mit der PixelFlux-Technik nachweisbar und sogar quantfizierbar ist. Es ist daher sinnvoll, das Konzept der CCSVI um die Untersuchung der Venen des Bauchraumes und des Beckens zu erweitern, um dem Ansatz der CCSVI umfassend Rechnung zu tragen.
Wenn Sie also an einer Multiplen Sklerose und Symptomen der venösen Kongestion im Bauchraum oder im Becken leiden sollten, dann empfehle ich Ihnen eine farbduplexsonografische Untersuchung aller abdominalen Kompressionssyndrome mit der PixelFlux Technik.