Truncus-coeliacus-Kompression / Dunbar-Syndrom / MALS / Ligamentum arcuatum-Syndrom
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Dieses Gefäßkompressionssyndrom wird in seiner Häufigkeit nur vom Nussknackerphänomen übertroffen. Bislang habe ich weit über 1000 Patienten diagnostiziert und behandelt. Die häufigsten Beschwerden bei der Kompression des Truncus coeliacus und des auf ihm liegenden Ganglion coeliacums (des Sonnengeflechtes – ‚Plexus solaris‘) sind Bauchschmerzen, Herzschmerzen (genauer gesagt: Schmerzen in der Herzgegend), Schmerzen im Brustkorb, Atembehinderung, Übelkeit, Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen, Kollapsneigung, Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Essen sowie verminderte Belastbarkeit im Sport oder bei körperlicher Anstrengung.

Das Krankheitsbild, auch als Dunbar-Syndrom, MALS (Median Arcuate Ligament Syndrom), Ligamentum arcuatum-Syndrom, Ganglion-coeliacum-Kompressionssyndrom (die wohl treffendste Bezeichnung), celiac artery compression syndrome oder celiac trunk compression syndrome bezeichnet, ist mit herkömmlichen Methoden schwer zu diagnostizieren und bleibt daher lange unerkannt. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Symptome und der oft hervorstechenden vegetativen Symptomatik werden die Patienten bei Ärzten verschiedenster Disziplinen vorstellig, oft ohne dass ihre Beschwerden geklärt werden könnten. Schließlich werden sie oft zur psychologischen oder psychiatrischen Therapie weiterempfohlen, was oft ebenfalls keine befriedigende Lösung darstellt. Mit der funktionellen Farbdopplersonografie kann die Ursache eindeutig identifiziert werden und eine ursächliche Behandlung, die laparoskopische, operative Dekompression des Ganglions, beginnen, die regelmäßig zur sofortigen und anhaltenden Beschwerdefreiheit führt.

Die Beschwerden beim Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom entstehen, weil das Zwerchfell das Nervengeflecht auf dem Truncus während der Atmung regelrecht abquetscht und gemeinsam mit dem Gefäß verdrängt.

Betroffene haben eine Informationswebsite und ein Forum geschaffen.

In der folgenden Abbildung ist links dargestellt, wie der Truncus bei tiefer Einatmung (Inspiration) freiliegt und gestreckt ist. Die rechte Abbildung zeigt zum Vergleich die hakenförmige Verdrängung des Truncus, die Einengung und die daraus resultieren Flussbeschleunigung bei Ausatmung (Exspiration):

Truncus-Coeliacus-Kompression

Die erhöhten Flussgeschwindigkeiten in den verschiedenen Atemphasen sind in folgendem Video erkennbar:

 

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